Berlin (ots) – 50.000 Telefonanrufe jeden Tag. Und jeder kündigt den Bau einer Moschee direkt in der Nachbarschaft an. Dahinter steckt eine App für Telefonstreiche, die normalerweise von Kindern und Jugendlichen genutzt wird. Zwei Wochen vor der Bundestagswahl verzehnfacht sich die Anzahl dieser voll automatisierten Fake-Anrufe plötzlich von 5.000 auf 50.000 täglich.
„Normalerweise ist dieser spezielle Telefonstreich eher einer der durchschnittlich beliebten. Da er in der Vergangenheit ähnlich häufig genutzt wurde wie ein anderer vergleichbarer Telefonstreich, bei dem inhaltlich lediglich Moscheen durch kirchliche Einrichtungen ersetzt sind, gingen wir bisher nicht davon aus, dass er politisch motivert eingesetzt wird. Die sprunghafte Zunahme der Nutzung vor der Bundestagswahl hat uns dann aber schon erstaunt.“ sagt Marc Waesche, Technik-Chef von Marcophono. Auslöser, die Anzahl der verschiedenen Telefonstreiche überhaupt erst auf Auffälligkeiten zu untersuchen war ein Hinweis auf einen möglicherweise groß angelegten Missbrauch des strittigen Telefonstreichs, der am vergangenen Wochenende per E-Mail einging. Ob es sich um eine zentral organisierte politische Werbekampagne handelt, kann Waesche nicht sagen. „Ich war durchaus neugierig und hatte mir mehrere IP-Adressen von Partei-Geschäftsstellen besorgt, indem ich mir Info-Material per E-Mail zuschicken ließ.“ Die Antwort-Mails enthalten immer auch dieselbe IP-Adresse, die beim Aufrufen von Webseiten in den Log-Dateien der Server abgespeichert werden. Daraufhin glich Waesche die auf diese Weise erhaltenen IP-Adressen mit den Server-Log-Dateien ab und wurde fündig: „Ich konnte tatsächlich eine der IP-Adressen finden. Über diese wurde insgesamt vier mal besagter Telefonstreich geführt.“ Um welche Geschäftsstelle welcher Partei es sich dabei handelt, sagt Waesche nicht. Außer dass die Partei dem rechten Spektrum zugeordnet werden kann. Statistisch aussagekräftig sei das aber nicht. „Vier Anrufe unter 50.000 am Tag heißen natürlich nicht viel, auch wenn ich hier mit einer gezielten Stichprobe fündig geworden bin und mehr als zwei Anrufe pro Tag für denselben User auch gar nicht möglich sind.“ Die Masse der sprunghaft angestiegenen Nutzerzahlen des in diesem Kontext zweifelhaften Telefonstreichs nutzt private Anschlüsse, die nicht weiter zugeordnet werden können.
Zurzeit lässt Marcophono rechtlich prüfen, ob eine Aufklärung der 320.000 Anschlussinhaber per automatisiertem Anruf möglich ist. Technisch wäre das innerhalb von 2 Tagen machbar.
Marcophono ging vor 10 Jahren ans Netz. Seitdem wurden fast 100 Millionen Telefonstreiche über die gleichnamige Website oder die App geführt. Die App wurde insgesamt 6 Millionen mal installiert und erreichte im App Store Deutschland Platz 4. In der Rublik Entertainment Platz 1.
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